Unter Schöpfungsenergien versteht man die Urprinzipien, die das ganze Universum aufbauen, so wie wir es sehen. Aus der Einheit des Seins entwickelt sich in der Schöpfung die Vielzahl, unendliche Möglichkeiten, Ausdehnung und Facettenreichtum. Man kann sich das vorstellen wie Licht, das auf ein Prisma trifft und nun aus einem Licht viele verschieden Farben geworden sind. Diese einzelnen Farben sind die Urprinzipien. Sie bauen die ganze Schöpfung auf und dementsprechend findet man sie auch überall vertreten.
Dabei gibt es viele verschiedene Arten, diese Urprinzipien zu beschreiben.
Die alte Chinesische Tradition zum Beispiel unterteilt die Urprinzipien in Ying und Yang, männlich und weiblich. Alles im Körper ist dabei sehr sinnvoll diesem Prinzip untergeordnet und der Körper wird als ein Zusammenspiel dieser beiden Kräfte verstanden. Krankheiten werden als ein zuviel oder zuwenig dieser beiden Prinzipien angesehen und auch dementsprechend behandelt.
Im Ayurveda bedient man sich dem Elementesystem Dosha, das aus Pitta (Feuer und Wasser), Vata (Luft und Äther), Kapha (Wasser und Erde) besteht und so mit Hilfe der 5 Elemente den Körper erklärt.
Sowohl der Chinesischen Traditionsmedizin wie auch der ayurvedischen ist darüber hinaus auch der Grundgedanke gemeinsam, dass unser physischer Körper durch Energiezentren, genannt Chakren, erhalten wird. Diese Energiezentren kann man sich wie Energiesammelpunkte vorstellen. Der Lehre der Chakren zufolge erhalten diese Zentren ihre Energie direkt aus der Einheit, der Quelle der Liebe, das Sein, Gott oder wie auch immer man es nennen möchte und von diesen Punkten aus wird unser Körper energetisch versorgt. Jedes Chakra hat dabei gewisse Körperbereiche, die ihm entsprechen. Erhält ein Chakra aus irgendwelchen Gründen zu wenig Energie bzw. ist der Energiefluss gestört, können sich Krankheiten im Körper manifestieren, da betroffene Organe über einen Energiemangel klagen.
In der Astrologie betrachtet man diese Schöpfungsenergien aus dem Blickwinkel der Sternzeichen (12 an der Zahl) und ihrer dazugehörigen, regierenden, Planeten. Alles im Leben und im Körper ist einem (oder teilweise auch mehreren) dieser Prinzipien zugeordnet.
Die Astrologie ist dabei die Lehre der Entsprechungen. Ihr großes Ziel ist es, dem Menschen Erkenntnis über die geistigen Gesetze: „Wie außen so Innen“, und „Wie oben so unten“, wie alles im Kosmos zusammenhängt zu schenken, um, wie in der Geschichte des verlorenen Sohns, über den Weg der Erfahrung zurück in den Zustand der Selbstkenntnis und des wahren Selbstbewusstseins zu gelangen. Dieser Weg ist persönlich und individuell - mit vergeneralisierten Zukunftsdeutungen, wie sie in Zeitungen zu lesen sind, hat das nichts zu tun.
Stattdessen ermöglicht sie uns, unsere eigenen Lebensbereiche oder - themen, Persönlichkeitsanteile, verdrängten Anteile oder sogar Talente besser kennen zu lernen und sie lehrt uns auch, dass sich alles, was wir über das Gesetz der Resonanz ablehnen oder bewundern letztendlich in uns zu finden ist.
Dafür gibt sie uns nicht nur die Taschenlampe der geistigen Wahrheit an die Hand, mit der wir uns auf die Suche nach Verborgenem in uns machen können. Sie erklärt uns auch das Gesetz der Polaritäten, wonach jeder einzelne Pol, jede Schöpfungsenergie, eine entsprechend ausgleichende Schöpfungsenergie hat – einen Ausgleichspol. Durch das Studium der Astrologie lernen wir Zunehmends verstehen, wie wir vom Ungleichgewicht der Über- oder Unterbetonung verschiedener Pole bzw. Schöpfungsenergien durch Integration bzw. Annäherung der Polaritäten in die Harmonie, die Mitte, zurückfinden.
Ein einfaches Beispiel hierfür ist die Bewusstwerdung und Integration der Poole „Ich“ und „Du“:
Wer diese Pole zu einseitig lebt, wird besonders im Kontakt zu seinen Mitmenschen mit verschiedenen Problemen konfrontiert:
Lebt man das „Ich“ zu stark und dementsprechend das „Du“ zu wenig (achtet man z.B. nur auf die Durchsetzung der eigenen Interessen, ohne die Wünsche des Gegenübers zu berücksichtigen), kann es durchaus sein, dass man als zu egoistisch und selbstzentriert wahrgenommen wird und es entstehen Konflikte in der Beziehung.
Andererseits, wird das „Du“ im Vergleich zum „Ich“ zu überbetont (achtet man z.B. stets zu wenig auf die eigenen Bedürfnisse und macht häufig Dinge, die Andere wollen, ohne, dass man sie selbst will) umgeht man zwar die Problematik der „Ich“-Zentriertheit, letztendlich werden aber auch hier Konflikte entstehen, da man über kurz oder lang das Gefühl bekommt, sich nicht einbringen zu können oder sich zu wenig berücksichtigt fühlt.
Treffen sich jedoch beide in der Mitte, sind also „Ich“ und „Du“ ausgeglichen (man achtet sowohl auf die eigenen Wünsche, als auch die seines Gegenübers), kann schlussendlich etwas Gemeinsames entstehen, das „Wir“, und an die Stelle des Konflikts kann Harmonie und Liebe in die gemeinsame Beziehung treten.
Was diese drei Ansätze zur Beschreibung und ihren Umgang mit den Schöpfungsenergien vereint, ist ihr gemeinsames Anerkennen einer das Sichtbare durchdringenden Kraft, die den Anfang und das Ende der Schöpfung darstellt, egal ob dieses Etwas jetzt irgendwelche Gottesnamen trägt, Bewusstsein oder einfach nur Liebe genannt wird. Sie alle gehen davon aus, dass alles in der Schöpfung nicht nur aus dem Einen entspringt, sondern auch aus dem Einen besteht. Alles entstand aus der Ureinheit und alles ist eins, alles entstand aus Liebe und alles ist Liebe, alles entstand aus Gott und alles, egal ob Mensch, Pflanze oder Tier, ist Gott, ohne irgendwelche qualitativen Unterschiede. Das bedeutet aber nicht, dass sich alles gleich ausdrückt - ein Hund ist schließlich nicht dasselbe wie eine Katze - sondern lediglich, dass Allem das Selbe zu Grunde liegt – Bewusstsein.
Was diese Ansätze auch miteinander verbindet, ist ihre gemeinsame Ausrichtung: Alle wollen sie dem Menschen die dahinter liegende Wahrheit verständlicher machen und vielleicht ein klein bisschen greifbarer, wer kann schon alles auf einmal verstehen? Die dahinter liegende Idee ist, dass der Mensch durch das Verständnis der Schöpfungsenergien sich Selber ermächtigt, seine Einheit mit Allem zu erkennen und ein erfüllteres Leben in Einheit, Liebe, Freude und einem glücklichen Herzen lebt.
Dem Menschen sind durch diese Erklärungen die Schlüssel zum eigenen Paradies selbst in die Hand gegeben, er muss nur anfangen, die Mysterien hinter der Fassade kennen zu lernen – welche Methode oder welches System er dabei für sich wählt, ob eine der drei oder eine komplett andere – ist dabei völlig egal. Alle beschreiben Wege (und noch viele mehr) führen letztendlich zum gleichen Ziel und jeder von uns geht auch einen eigenen Weg. Nichtsdestotrotz ist das Ziel am Ende das Gleiche: wir wollen alle in Liebe, Harmonie, Einheit leben und uns erfüllt fühlen.